Ich lebe weder vegan noch vegetarisch, reduziere meinen Fleischkonsum aber bereits seit geraumer Zeit und kaufe es nicht für meinen eigenen Haushalt ein. Esse ich auswärts, bestelle ich jedoch durchaus Steaks oder Burger und genieße dieses bewusste Essen umso mehr. Zuhause koche ich nahezu täglich für mich selbst – und dabei kann die Inspiration schon einmal flöten gehen.
Kochbücher und Foodblogs sind also meine erste Anlaufstelle, wenn mir die Ideen zum Kochen mal wieder ausgehen und dann greife ich gerne auf vegane oder vegetarische Inspirationen zurück. Ella Woodward kenne viele sicher schon von ihrem erfolgreichen Blog Deliciously Ella und dem gleichnamigen Kochbuch. Ella leidet an der Nervenkrankheit POTS und beschloss nach vielen gescheiterten Versuchen, mit dieser Erkrankung umzugehen, ihre Ernährung umzustellen und isst seitdem nur noch vegan und glutenfrei. Das Ergebnis überzeugte nicht nur sie, sondern auch viele digitale und analoge Leser, die ihr mit Begeisterung folgen. Davon ließ ich mich anstecken und bestellte ihr erstes Kochbuch, das im August des letzten Jahres in der deutschen Übersetzung erschien.
Die Gestaltung des Buches spricht visuelle Menschen sofort an: Die Fotos spiegeln das Essen, aber auch Szenen aus Ellas Leben wider. Die Rezepte sind kurz und übersichtlich gehalten, dazwischen gibt es immer wieder längere Einleitungen zu den Grundprodukten sowie zu Ellas Ernährungsgeschichte. Für mich funktioniert das Konzept eher als Bilder- und Geschichtenbuch, denn als vielfältiges Kochbuch. Wenn man sich dazu entschließt, vegan zu leben, erhält man hier eine wunderbare Einführung in Basics und Grundrezepte, für große Kocharien hier ist aber kein Platz. Aufstriche, Salate, Smoothies, Currys und vegane Alternativen für Waffeln oder Kuchen reihen sich aneinander, und so wuchs auch meine Neugier auf glutenfreies Brot.
An einem Mädelsabend wurde das Projekt in die Tat umgesetzt, zum Focaccia gab es noch zwei Dips: Guacamole und Ellas Paprika-Hummus. Das Brot besteht aus 1/2 Becher Olivenöl, 2 EL Chia-Samen, 2 EL Apfelessig und 2 1/2 Bechern Buchweizenmehl, dazu getrocknete Tomaten und Oliven – hier ist die Variation aber grenzenlos, auf ihrem Blog gibt es eine weitere Rezeptidee. Die Zutaten werden alle miteinander vermischt und 30 Minuten bei 200 Grad im Ofen gebacken. Im Gegensatz zu üblichen Teigen geht dieser nicht hoch, das ist kein Grund zur Sorge. Die Guacamole bereiteten wir ohne genaue Angaben mit Tomaten, Knoblauch und Avocado zu – das Ganze wurde grob zerdrückt, verrührt und schon war das Mahl angerichtet. Ich muss zugeben, gegen ein weiches, fluffiges Focaccia aus „normalem“ Mehl kommt es leider nicht an, es wirkt einfach zu kompakt und fest. Geschmacklich kann es aber auf jeden Fall mithalten, und macht sich sehr gut zu Hummus und Guacamole. Dazu ein Gläschen Wein und der Mädelsabend mit Quatsch und Quatschen kann beginnen!
Ein Kommentar zu „Buchweizen-Focaccia mit Paprika-Hummus und Guacamole“